Unterzuckerung bei Diabetes: Symptome erkennen & was sofort hilft
Bei Menschen mit Diabetes kann es zu einer gefährlichen Unterzuckerung oder Hypoglykämie ("Hypo") kommen. Wie diese entsteht und welche Sofortmaßnahmen helfen.
Artikel von Dr. Philipp Sternbach, Allgemeinmediziner bei haelsi und Notarzt
Diabetes: Die Symptome einer Unterzuckerung und wie sie entsteht
Eine Unterzuckerung oder Hypoglykämie (“Hypo”) tritt auf, wenn der Blutzuckerspiegel zu niedrig ist. Dies kann akut bei Menschen mit Diabetes auftreten, wenn sie zu viel Insulin oder bestimmte Diabetes Medikamente eingenommen haben, ohne ausreichend Nahrung zu sich zu nehmen. Unabhängig vom bisherigen Blutzuckerspiegel, wird durch die Medikamente ein Absinken von Blutzucker erzwungen, unabhängig von möglichen Schäden.
Da das Gehirn auf den Zucker im Blutkreislauf als Treibstoff angewiesen ist, kann ein niedriger Blutzuckerspiegel zu Symptomen wie Verwirrung, Zittern und Bewusstseinsverlust führen.
Richtig reagieren: Was tun bei Unterzuckerung - das hilft sofort
Sofortmaßnahmen bei einer Unterzuckerung umfassen die Einnahme von schnell wirkenden Kohlenhydraten wie Traubenzucker, Fruchtsaft oder Limonade. Diese Lebensmittel können den Blutzuckerspiegel schnell erhöhen und die Symptome lindern. Bei ausreichendem Blutzuckeranstieg bzw. klarer Ursache (z. B. Vergessen einer Mahlzeit) kann auf eine akute ärztliche Konsultation verzichtet werden.
Unterzuckerung bei Diabetes: Wann zum Arzt?
Wenn die Symptome schwerwiegend sind oder sich nicht verbessern, ist es wichtig, sofort medizinische Hilfe zu suchen oder den Rettungsdienst zu rufen. Hypoglykämie kann lebensbedrohlich sein und erfordert möglicherweise eine medizinische Behandlung, um den Blutzuckerspiegel wieder auf ein sicheres Niveau zu bringen. Es ist besser, frühzeitig ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, als zu warten, bis sich der Zustand verschlechtert.
So kannst du einer Unterzuckerung bei Diabetes vorbeugen
Um einer Unterzuckerung (Hypoglykämie) vorzubeugen, sollten Menschen mit Diabetes regelmäßig Mahlzeiten einnehmen und ihren Blutzuckerspiegel gut überwachen. Eine ausgewogene Ernährung, die reich an komplexen Kohlenhydraten, Proteinen und gesunden Fetten ist, kann helfen, den Blutzuckerspiegel stabil zu halten. Darüber hinaus ist es wichtig, Insulindosierungen immer richtig anzupassen und die körperliche Aktivität sorgfältig zu berücksichtigen, um das Risiko von Unterzuckerungen zu minimieren.
Wichtig: Eine Einschulung durch eine:n behandelnde:n Ärzt:in (z. B. bei unseren haelsi Allgemeinmediziner:innen) zeigt Patient:innen und Angehörigen, wie der Blutzucker richtig gemessen wird und wie eine Unterzuckerung erkannt und verhindert werden kann.
💡 Schon gewusst? Spannenderweise gibt es Hunde, die in der Lage sind, Hypoglykämien bei ihren Bezugspersonen zu erkennen. Diese Hunde fangen bereits im Alter von 3 Wochen an, Unterzuckerungen und Überzuckerungen einige Minuten im Voraus zu bemerken - ohne jegliches Training.
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