Piriformis-Syndrom: Wie helfen Antikonvulsiva?
Spezielle krampflösende Medikamente (Antikonvulsiva) bewirken eine Entspannung der beim Piriformis-Syndrom verspannten Muskulatur. So werden muskuläre Schmerzen gelindert und auch der Druck auf den Ischiasnerv reduziert.
Antikonvulsiva
Neuropathische Schmerzen, wie sie im Rahmen des Piriformis-Syndroms vorkommen, können mit so genannten Antikonvulsiva behandelt werden. Die Arzneimittelgruppe wird häufig in der Therapie der Epilepsie eingesetzt, daher ihr Name (konvulsiv = krampfartig). Antikonvulsiva wirken jedoch nicht nur krampflösend sondern auch schmerzlindernd und das insbesondere bei neuropathischen Schmerzen (Nervenschmerzen). Der neuropathische Schmerz entsteht beim Piriformis-Syndrom dadurch, dass der Piriformis-Muskel den Ischiasnerv bedrängt. Diese Bedrängung entsteht vor allem dann, wenn der M. Piriformis krankhaft verspannt bzw. verkürzt ist. Antikonvulsiva. Die Wirkung ergibt sich aufgrund einer Verstärkung der neuronalen Hemmung einerseits und aufgrund einer Hemmung der neuronalen Erregung andererseits. In Folge treten eine Entspannung der Muskulatur und eine Schmerzlinderung ein. Antikonvulsiva können beim Piriformis-Syndrom sehr gut mit anderen Behandlungsoptionen kombiniert werden. Zur Gruppe der Antikonvulsiva gehören etwa die Wirkstoffe Gabapentin, Pregabalin oder Carbamezepin. Die Arzneimittel dürfen nur nach gründlicher Indikationsstellung fachärztlich verordnet werden. Die korrekte Einnahme ist entscheidend für die Wirksamkeit.
- Probst D, Stout A, Hunt D. Piriformis Syndrome: A Narrative Review of the Anatomy, Diagnosis, and Treatment. PM R. 2019 Aug;11 Suppl 1:S54-S63. doi: 10.1002/pmrj.12189. Epub 2019 Jul 22. PMID: 31102324.
- Robertson K, Marshman LA, Plummer D. Pregabalin and gabapentin for the treatment of sciatica. J Clin Neurosci. 2016 Apr;26:1-7. doi: 10.1016/j.jocn.2015.05.061. Epub 2015 Nov 26. PMID: 26633090.
- Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF)- Ständige Kommission Leitlinien. (2019). S2k-Leitlinie: Diagnose und nicht interventionelle Therapie neuropathischer Schmerzen.