Schnappfinger: Symptome, Diagnose, Behandlung
Der Schnappfinger (auch Triggerfinger oder Schnellender Finger) kann nicht chirurgisch (konservativ) und chirurgisch behandelt werden. Die konservative Behandlung reicht von der Ruhigstellung bis zur Infiltration. Die Wirksamkeit der Therapiemethoden hängt meist vom Schweregrad der Erkrankung ab. Wenn konservative Maßnahmen nicht erfolgreich sind, kommen chirurgische Verfahren zum Einsatz.
Was ist ein Schnappfinger?
Als Schnappfinger oder Triggerfinger (auch: Tendovaginitis stenosans) wird eine Erkrankung des Fingers bezeichnet, bei der der betroffene Finger bei Streckung oder Beugung ruckartig "schnappt". Ein Schnappfinger entsteht aufgrund einer Reizung des Sehnengleitlagers und der Sehnenscheide. Durch die Verdickung können die Sehnen nicht wie gewohnt durch den Sehnenkanal und die stabilisierenden Ringbänder gleiten. Wird die Sehne dennoch durch den Eingang des Sehnenkanals gezwängt, kommt es bei der Passage der Engstelle zum “Schnappen” des Fingers. Die Streckung der Finger ist dann häufig mit einem erhöhten Kraftaufwand und mit Schmerzen verbunden. Die Ursache für die Beschwerden ist eine zu dicke Beugesehne oder ein verdicktes Ringband A1, wodurch das Durchgleiten nicht oder nur erschwert möglich ist. Meistens entsteht ein Schnappfinger durch Überbelastung der Beugemuskulatur, z. B. durch Sportarten wie Klettern, durch Klavierspielen oder Arbeiten am Computer. Durch die starke Belastung kommt es zur ständigen Reizung und damit zum Anschwellen des Sehnengewebes bzw. zur Fibrosierung (Gewebeumbau) des Ringbandes. Dies erklärt letztlich die mechanische Blockade und die Schmerzen. Abgesehen von der Überbelastung werden auch Erkrankungen wie Gicht, Rheuma oder Diabetes mellitus als begünstigende Faktoren für die Entstehung eines Schnappfingers angesehen.
Wie wird ein Schnappfinger am besten behandelt?
In den meisten Fällen sollte zunächst eine niederschwellige Schnappfinger-Therapie erfolgen. Die ersten Therapiemaßnahmen sollten Verhaltensänderungen, entlastende Übungen und Schienung sein. Bringen konservative Behandlungen keine ausreichende Linderung, dann kann eine Operation des Schnappfingers notwendig sein (mehr zur OP: Handchirurgie bei haelsi).
Hier ein Überblick über die Behandlungsoptionen:
- Übungen
- Physiotherapie
- Schiene
- Schmerzmittel oral (NSAR)
- Ultraschall-Therapie
- Stoßwellen-Therapie (ESWT)
- Hyaluron-Infiltration
- Kortison-Infiltration
- Needling
- Operation
Was sind die Ursachen eines Schnappfingers?
Ein Schnappfinger entsteht aufgrund einer verdickten Beugesehne bzw. eines verdickten Ringbands, was ein Gleiten der Sehnen erschwert oder gänzlich behindert. Ursächlich ist meist eine Überbelastung der Beugemuskulatur, die etwa bei bestimmten Sportarten (z. B. Klettern), intensivem Klavierspielen oder auch bei häufigem Arbeiten am Computer auftreten kann. Die übermäßige Belastung führt zu einer Reizung, wodurch das Sehnengewebe anschwillt oder es zu einer Fibrosierung (Gewebeumbau) des Ringbandes kommt. Diese Verdickung bzw. der Gewebeumbau führt zur mechanischen Blockade, die das reibungslose Gleiten der Beugesehne verhindert. Neben Überlastung durch bestimmte Tätigkeiten können auch vorbestehende Erkrankungen das Risiko, einer Schnappfinger-Erkrankung erhöhen: dazu zählen etwa Gicht, Rheuma oder Diabetes mellitus.
Was sind die Symptome eines Schnappfingers?
Ein Schnappfinger kann sich durch Schmerzen und eine tastbare Verdickung der Sehne im Bereich des Fingergrundgelenks bemerkbar machen. Das Beugen der Finger kann eingeschränkt sein. Oftmals charakteristisch ist zudem das “Schnappen”: Nach der Beugung des Fingers im Grundgelenk lässt sich dieser nur mehr erschwert oder gar nicht mehr aktiv ausstrecken und bleibt in der gebeugten Haltung stecken. Oft muss zum Strecken mit der zweiten Hand nachgeholfen werden. Typischerweise tritt dieses Symptom morgens oder nach längeren Ruhephasen der Hand auf.
Wie wird die Diagnose Schnappfinger gestellt?
Ein Schnappfinger wird in erster Linie anhand der körperlichen Untersuchung diagnostiziert, z. B. durch eine:n Fachärzt:in für Orthopädie. Patient:innen zeigen meist typische Symptome, abhängig vom Fortschritt der Erkrankung. Mittels Tastuntersuchung und Prüfung der Beweglichkeit bzw. Provokation des „Schnappens“ kann die vermutete Diagnose gefestigt werden. Zusätzlich kann eine bildgebende Abklärung mittels Ultraschall erfolgen, in der die verdickte Sehnenscheide bzw. das verdickte Ringband meist gut ersichtlich sind. Zum Ausschluss von Erkrankungen der Knochen oder Gelenke kann in manchen Fällen auch eine MRT (Magnetresonanztomografie) oder ein Röntgen sinnvoll sein.
Wie kann man dem Schnappfinger vorbeugen?
Die schmerzhafte Überlastung der Beugesehne entsteht besonders häufig durch ungünstiges Verhalten oder repetitive Greif-Tätigkeiten. Im Umkehrschluss können bewusstere Verhaltensweisen die Belastung minimieren und so zu einer Verbesserung der Beschwerden führen. Besonders in frühen Erkrankungsstadien oder im Rahmen der Vorbeugung kann dies entscheidend sein. Wichtige Alltagsmaßnahmen in diesem Sinne sind etwa verbesserte Ergonomie bei Schreibtischtätigkeiten, häufige Pausen bei fingerbelastenden Arbeiten und das möglichst häufige Einhalten einer günstigen Fingerposition. Auch das Abknicken der Finger oder das Einnehmen einer „krallenhaften“ Fingerposition (z. B. bei der Computerarbeit) sollte möglichst vermieden werden – dies geschieht jedoch nicht immer bewusst. Im Schlaf kann es passieren, dass die Finger abknicken oder unter dem Körper „eingeklemmt“ werden und lange in ebendieser Position verharren. Hier sind vorbeugende Maßnahmen sehr hilfreich: etwa die bewusste Positionierung der Hände auf einem Polster oder die Veränderung der Schlafposition. Regelmäßiges, sanftes Dehnen ist ebenfalls vorteilhaft, um bereits bestehende Beschwerden zu lindern oder deren Wiederauftreten vorzubeugen. Patient:innen mit Diabetes mellitus sind besonders häufig von der Erkrankung betroffen. Hier ist auf eine entsprechende medikamentöse Therapie und regelmäßige Kontrolle des Blutzuckers zu achten, um das Erkrankungsrisiko zu senken.
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