Neurodermitis bei Kindern: Was hilft gegen Juckreiz?
Der Juckreiz ist der große Feind von Kindern (und Erwachsenen) mit Neurodermitis. Was hilft gegen das quälende Jucken und worauf solltest du achten, damit es möglichst erst gar nicht entsteht? Hier die besten Tipps.
Die Symptome von Neurodermitis bei Kindern (und Erwachsenen) sind vor allem Juckreiz sowie trockene, schuppige oder gerötete Haut. Der Juckreiz ist für Betroffene meist das belastendste Symptom: Das quälende Kribbeln und Kratzen kann nicht nur die Nerven strapazieren, sondern auch den Schlaf stören.
Die Suche nach Linderung verleitet zum Kratzen – manchmal auch ganz unbewusst – was den Teufelskreis aber wiederum verschärft. Denn: Kratzen reizt die Haut noch mehr und erhöht das Risiko von weiteren Infektionen, da Krankheitserreger in geschädigte Haut leichter eindringen können.
Was hilft gegen den Juckreiz bei Neurodermitis?
Um die lästigen Symptome zu reduzieren oder ihr Auftreten zu verhindern, hilft folgende Strategie bei Neurodermitis: Juckreiz vorbeugen und lindern, Kratzen verhindern, Auslöser vermeiden und gezielt Medikamente (z. B. Cremes) einsetzen.
Die folgenden Tipps solltest du bei Neurodermitis beachten:
1. Juckreiz bei Neurodermitis vorbeugen:
- Rückfettende Neurodermitis-Hautpflege: Bewahren die Haut vor dem Austrocknen, stärken die Hautbarriere und lindern den lästigen Juckreiz. Die passende Hautpflege sollte mindestens zweimal täglich aufgetragen werden – und natürlich auch nach dem Duschen.
- pH-neutrale Hautreinigung: Einige Seifen und Duschgels haben einen hohen pH-Wert, der die sehr empfindliche Neurodermitis-Haut zusätzlich austrocknet. Daher sollte unbedingt ein pH-neutrales Produkt verwendet werden!
- Duschen ohne Schwamm oder Waschlappen: Die Reibung reizt die Haut.
- Haut trocken tupfen: Nach dem Duschen die Haut trocken tupfen, nicht rubbeln – sonst wird sie zusätzlich gereizt.
- Auslöser vermeiden: Viele verschiedene Reize können Neurodermitis-Schübe auslösen, dazu gehören z. B. Allergene (bei allergischer Neurodermitis), kratzende Kleidung, Tabakrauch, Duftstoffe, Umweltverschmutzung, Temperaturschwankungen und vieles mehr.
- Auslösende Nahrungsmittel vermeiden: Kleinkinder und Babys mit Neurodermitis reagieren manchmal empfindlich auf bestimmte Nahrungsmittel wie z. B. Milch, Weizen oder Eier.
2. Akuten Juckreiz bei Neurodermitis lindern:
- kühlende Umschläge, z. B. mit Schwarztee, Kamillenblüten
- Cremes mit oder ohne Kortison
- Auslöser vermeiden (s. o.)
- Räume nicht zu stark beheizen (Wärme und trockene Luft fördern Juckreiz)
- gezielte Medikamente
3. Kratzen bei Neurodermitis verhindern:
- Handschuhe bzw. Neurodermitis-Schlafanzug für Babys, die verhindern, dass die Haut aufgekratzt wird
- hautschonende Materialien bei der Kleidung, z. B. Lyocell
- langärmelige Kleidung
- Fingernägel häufig schneiden und feilen
- Ablenken! Interessante Beschäftigung kann Kindern dabei helfen, den Juckreiz zu vergessen.
4. Medikamente bei Neurodermitis:
- gezielte Behandlung mit Medikamenten: z. B. Cremes, Biologika, Antihistaminika
👉 Unser Kinderarzt Dr. Norbert Hochmeister ist auf die Behandlung von Neurodermitis bei Kindern und Babys spezialisiert und erstellt mit dir zusammen die passende Behandlungsstrategie.